Autowaschen für Polizisten in Telde auf Gran Canaria verboten

Sauber sollten sie schon sein, die Autos der Policia Local in Telde auf Gran Canaria. Nur dazu muss man sie halt ab und zu auch einmal putzen. Und genau da beginnt dann das Problem. Denn putzen dürfen die Beamten der städtischen Sicherheitskräfte ihre Einsatzfahrzeuge laut einer Anweisung aus dem vergangenen Jahr nicht selbst. Nach Ansicht der Chefs der Behörde würde das Ansehen der gesamten Polizei massiv darunter leiden, wenn die Mitarbeiter der Policia Local in aller Öffentlichkeit ihre Streifenwagen von eigener Hand putzen würden. Nun stehen der Kommune zur Reinigung nicht unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung. Da verwundert es kaum, dass sich viele der Streifenwagen nicht nur technisch, auch optisch in einem suboptimalen Zustand befinden.

Passanten müssen Polizeiauto putzen

Antonio Mederos wurde es nun zu viel. Als der Polizist seinen Wagen zu Schichtbeginn übernahm, war dieser so schmutzig – inklusive Reste von Erbrochenem – dass er kurzerhand auf der Straße nach zwei Männern suchte, denen er einige Euro dafür gab, dass sie das Polizeiauto ein wenig auf Vordermann brachten. Da dies allerdings in aller Öffentlichkeit geschah, beobachteten viele Bürger das Geschehen. Es entbrannte eine heiße Diskussion darüber, ob es dem Ansehen der Polizei wirklich so stark wie von der Chefetage befürchtet, schadet, wenn die Beamten einmal selbst Wasser und Putzlappen in die Hand nehmen würden. So mancher Bürger erklärte sich zu freuen, wenn er die Beamten einmal beim Arbeiten beobachten könnte. Die Polizeileitung verwies darauf, dass für diese Tätigkeit auch Straftäter eingesetzt werden könnten, die zu Sozialstunden verurteilt worden sind. Allerdings stehen diese eben nicht immer gerade dann kurzfristig zur Verfügung, wenn die Autos mal wieder dringend eine Wäsche benötigen.

(Foto von Mundus Gregorius/flickr.com Lizenz: BY-NC-SA)